Das ganz, ganz kleine Schwein mit dem ganz, ganz großen Hunger
Illustration: Manuela Olten
32 Seiten
ab 3 Jahren
€ 12,90

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Auch bei Kindern gibt es natürlich ganz, ganz unterschiedliche Vorlieben und Abneigungen. Ein sehr beliebtes „nein, das mag ich nicht“-Gericht ist und bleibt Spinat – wo er doch sooo gesund ist, aber damit braucht man Kindern gar nicht erst zu kommen.
Auch dem kleinen Tim wird dieser grüne Brei wieder mal serviert. Doch er kann die Mutter überzeugen, dass die Geschichte, die gerade in seinem Kopf angekommen ist, sofort erzählt werden muss, sonst zieht sie unerzählt weiter! Es ist die Geschichte vom ganz, ganz kleinen Schwein mit dem ganz, ganz großen Hunger. Am Ende ist völlig klar, dass Tim nicht viel von dem Spinat essen darf, sonst würde vielleicht die ganze Welt verschwinden .

Martin Auer greift ein allen Eltern bekanntes Problem auf und löst dieses im Sinne der Kinder. Ihm geht es darum Kindern zuzuhören und – egal in welcher Situation – Gelegenheit zu bieten, der Phantasie freien Lauf zu lassen.
Manuela Olten bebildert die schräge „Gruselgeschichte“ vom alles verschlingenden Schwein mit schrägen, großflächigen farbenfrohen Illustrationen. Augenzwinkernd macht sie dem Betrachter klar, dass hier Tims Phantasie mit ihm durchgeht und dass das anfangs noch kleine blass-rosa Stoffschwein nicht wirklich gefährlich ist, denn es erscheint geradezu davon überrumpelt, was die Geschichte GROSSES aus ihm macht.

Oft passt es nicht mal mehr auf die Seite. Text und Bilder erzählen jeweils auf ihre Weise von Maßlosigkeit. Solche Übertreibungen kommen Kindern und ihren Allmachtsphantasien sehr entgegen, gerade wenn sie auf diese vergnügliche Weise daherkommen.

Bei Veranstaltungen könnte man über Vorlieben und Abneigungen der Kinder einsteigen. „Geschmäcker“ könnten praktisch erprobt werden. Anhand von Requisiten, dem Bilderbuch entnommen, würde gefragt, was davon essbar wäre und was nicht. Nach Einführung der Geschichte könnten die Kinder Tims Rolle übernehmen und phantasieren, welche Geschichte bei Ihnen „ankommt“. Vielleicht gäbe es die Möglichkeit, gemeinsam eine farbige Welt aus Süßspeisen zu erschaffen, um sie am Ende gemeinsam zu verspeisen.

(Der Rote Elefant 26, 2008)