Guck mal da!
Auf Entdeckungsreise mit Finn
Illustration: Amerentske Koopmann
Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
28 Seiten
ab 4 Jahren
€ 14,95

Der kleine Finn und sein Teddybär planen eine Entdeckungsreise in luftige Höhen. Dafür wird ihr Flugzeug geputzt, startbereit gemacht und schon geht es los, denn Fliegen soll das Schönste überhaupt sein. Wer schon mal geflogen ist, kennt vielleicht das Bedürfnis nach dem Start so lange wie möglich hinunter zu schauen, um die immer kleiner werdenden Dinge zu identifizieren. Genau damit spielen Koolen und Koopman in ihrem farbenfrohen Buch.

Koopman schuf 10 großformatige Farbflächen, die einerseits tatsächlich wie Luftbilder wirken, andererseits aber in ihrer ornamentalen Vielseitigkeit und Pracht an Künstler des Jugendstils oder an Gemälde Hundertwassers erinnern. Koolens Tiere und Menschen, Gebäude und Gegenstände sind – von oben gesehen – in den Farbflächen versteckt. Gleichzeitig werden sie – frontal gezeichnet – am umklappbaren rechten Seitenrand präsentiert. Einiges ist dabei in den Luftbildern relativ einfach zu entdecken, anderes entpuppt sich als ziemlich knifflig. Das Aufspüren der teilweise sehr filigranen Figuren im Farbenmeer stellt eine Herausforderung dar, die Draufsicht erfordert dann aber auch noch mal ein Umdenken und genaues Überlegen. Das macht Spaß, auch mittels einer Lupe, fördert aber überdies das Vorstellungsvermögen: wie sieht ein Haus mit Swimmingpool auf dem Dach von oben aus? Oder ein Mann auf einer riesigen Gummiente, dem ein Hund zu Füßen liegt?

Es ist sicher spannend, mit Kindern solche Farbflächen zu gestalten, die dann zeigen, wie sie sich die Welt von oben vorstellen. Auch ein Gang aufs Dach eines Hochhauses wäre denkbar. Die einzelnen Figuren des Buches lassen sich gut kopieren und etwas größere Kindern könnten probieren, die Dinge von oben zu zeichnen. Auch eigene Figuren in ihrer Frontalansicht und in der Draufsicht hätten ihren Reiz. Diese wiederum könnte man ausschneiden und in selbst geschaffene Farbflächen setzen. Damit würde man die Grundidee der Künstlerinnen aufgreifen, umsetzen und erweitern. Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Gemälde von Künstlern wie Gustav Klimt oder Hundertwasser mit einzubeziehen und zu nutzen.

(Der Rote Elefant 27, 2009)