Mit diesem Sprachspielbuch können Erwachsene und kleine (Noch-Nicht-)Leser 45 Tier-Reime zu Ende zu bringen, denn immer drei Punkte am Ende des kurzen Textes fordern auf, das fehlende Wort zu finden. Fällt einem dieses nicht gleich ein, bietet das großformatige Bilderbuch drei Möglichkeiten: 1. Die dazugehörige Illustration wird genau betrachtet, denn die entsprechende Bildgeschichte hilft manchmal auf die Sprünge. 2. Ein Phantasie-, gern auch ein Nonsenswort, wird erfunden, das im Sprechen so klingt, als sei es das passende Reimwort. 3. Im Anhang wird die Lösung nachgelesen. Alle Reime sind Dreizeiler, denen eine Überschrift vorangestellt ist, die wie eine Einleitung oder eine Pointe auf die Tier-Reim-Geschichte einstimmt. Auf dezent gemusterte Tapete als Hintergrund setzt Carola Holland ihre farblich in Rot, Blau und Gelb abgestimmten Feder- und Tuschezeichnungen. Für jeden Vers stattet sie die Tiere humorvoll mit Assesoires aus, gestaltet Szenen, die über den Text hinaus gehen und zu einer Bilderzählung werden. Auf jeder Seite sind immer vier Bilder so komponiert, dass jede Zeichnung zu einem Vers passt. Aber sie könnten auch im Verbund mit den anderen Zeichnungen wieder eine neue Geschichte ergeben, weil Holland nicht abgrenzt, sondern vier Situationen schafft, die sich auch in einem Bildraum abspielen könnten: Während (1.) der Brief des A-Hörnchens zurückbleibt, schärfen (2.) einige Katzen ihre Tatzen am Sofa. Das Ganze wird (3.) beobachtet vom Papagei, der auch (4.) sieht, wie das Goldfisch-Becken langsam kippt, weil wieder andere Katzen damit spielen als sei es ein Ball. Knall!
Für eine eigenes weiterführendes Spiel können sich Kinder und Erwachsene des einfachen und einsichtigen Reim-Schemas der Autorin bedienen: Der Vers beginne z. B. mit: WIE KOMMT – dann folge eines der Tiere aus dem Buch – und es ende mit dem Ort als Reimwort. Also: Wie kommt – die Eule auf die Säule – die Maus ins Haus – der Floh aufs Klo – die Fliege in die Wiege … Immer neue Varianten und Erweiterungen sind möglich und machen den Sprachspaß zum Denk- und Sprechspaß.
(Der Rote Elefant 27, 2009)