Der Junge, der Picasso biss
Aus dem Englischen von Egbert Baqué
48 Seiten
ab 6 Jahren
€ 14,95

Antony Penrose hat als Kind tatsächlich einmal Picasso in den Arm gebissen. Und dieser biss zurück. Das geschah, als der Künstler Anfang der 50er Jahre Antonies Eltern auf deren Farley Farm in Chiddingly, Südengland, besuchte. Antonys Vater war Schriftsteller und die Mutter hatte dem berühmten Maler als Modell zu einem kubistischen Portrait gedient. Freunde von Antony meinten damals „die „Mutter sehe darauf  furchtbar hässlich und gruselig aus“, aber „wenn ich das Foto meiner Mutter nahm und die Konturen ihres Gesichtes nachzeichnete, stellte ich fest, dass meine Linie genau in Picassos Bild passte.“

Da die Mutter auch Fotografin war, hat sie Picassos Besuch und später auch einen Gegenbesuch in der Provence fotografisch festgehalten. Aus diesem Material und der entsprechenden Geschichte hat der Autor eine kleine Einführung in die Kunst Picassos, in sein Wesen und Denken montiert. Man fragt sich, warum er eigentlich so lange damit gewartet hat.

Das Buch ist liebevoll und einfallsreich gestaltet, mit farbigen Papieren, einer originellen Typografie und abwechslungsreichem Seitenspiegel. Es zeigt Grafiken, Tusche- und Federzeichnungen, Bilder, Linolschnitte, Keramiken und Objekte Picassos und sehr private Schwarz-Weiß-Fotos aus dessen Atelier.

Als ersten, fast spielerischen Zugang zu diesem vielseitigen Künstler, gerade für ältere Kindergarten- bzw. Vorschulkinder, ist das kleine Sachbuch hervorragend geeignet.

(Der Rote Elefant 29, 2011)